Nicht selten ist es ja so, dass Kunstwerke ohne eine verrückte Geschichte dazu, gar nicht erst das Licht der Welt erblicken. Ihr kennt das, dieser eine, sensationelle, phänomenale Fund auf dem Dachboden oder das für ein „Appel und ein Ei“ gekaufte Bild auf dem Flohmarkt, dass sich später als ein echter Picasso herausstellte … .
Im Prinzip verhält es sich mit unseren Original-Plakaten ganz ähnlich, und dass wir diese Funde Euch zu einem unschlagbar attraktiven Preis anbieten können, haben wir einem Scout und Fährtenleser zu verdanken, geübt im Aufspüren rarer Gelegenheiten. Sein Jagdgebiet: die Galerien von Manhattan. Sein Ruf – legendär, und es heißt, dass er die Lager dort besser kennt als seine Eigentümer.
In den Grafikschränken der Kennedy Galleries, auf der Fifth Avenue in New York, fand Hermann Krause Arbeiten aus den frühen 70er Jahren, die ihm sehr vertraut waren. Die Kennedy Galleries in Manhattan ist eine der ältesten und renommiertesten amerikanischen Galerien. Ihr Angebot wird von der klassischen amerikanischen Malerei des 19. Jahrhunderts (Hudson-School) und 20. Jahrhunderts (Hopper) bestimmt. Anfang der 70er verlegten sie, gemeinsam mit einem deutschen Verlag, eine Serie von Druckgrafiken, die als kulturelles Gegengewicht zur Olympiade München 1972 angeboten werden sollten.
Doch als die bis dahin friedlichen Spiele durch den schrecklichen Angriff auf die israelische Mannschaft unterbrochen wurden, war für Martha Fleischman, der Präsidentin der Kennedy Galleries klar, dass sie nicht zum business as usual zurückkehren konnte. Sie beschloss, den Verkauf einzustellen und bis auf weiteres ihren Anteil an der Olympia-Edition einzulagern. In Paketen verpackt, eingeschlagen in wasserfestes Ölpapier, lagerten die Arbeiten in Holzkisten in einem der riesigen Lagerhäuser entlang der Jamaica Avenue in New Yorks Stadtteil Queens.
Dort in Queens würden sie, mittlerweile buchstäblich vergessen, noch heute liegen, wenn, ja wenn nicht dieser Fund gelungen wäre!