In meinen Erinnerungen war Paul Wunderlich eine distinguierte, respektable Erscheinung. Dabei ein wenig dem Alltäglichen entrückt gleichwohl aber dem festen Grund seiner Wirklichkeit vertrauend. Irgendwie hatte er seine eigene Umlaufbahn. Irgendwann in den Nuller-Jahren hatte ich das Glück, eine Einladung von ihm in sein südfranzösisches Domizil, einlösen zu können. Dabei, wie das oft so ist, war der erste Eindruck prägend und bis heute könnte ich diesen minutiös meinem Gedächtnis entnehmen.
Da stand er, dieser Künstler, der längst internationales Ansehen genoss, und einer der Protagonisten der bundesdeutschen Kunstszene der Zeit war, und empfing mich, gemeinsam mit seinem Lieblingshunden, Bella und Anton, in einer, angenehm aus der Zeit gefallenen gravitätischen Statur, als sei es die selbstverständlichste Angelegenheit, die diesen Tag, wie jeden Tag für ihn beginnen ließ. Ich werde nie diese Gastfreundschaft in seinem, von seiner Frau, der Fotografin, … so liebevoll gestalteten Haus vergessen. Und seinen Garten, den wundersame, von seiner Hand geschaffene bronzene Fabelwesen bevölkerten. Schön, sehr schön und unvergessen war das.
Bettina, von der Edition Huber